Freiwillige Feuerwehr Storkow – Groß Eichholz

Waldbrände 2022: drei Einsätze in einer Woche



Kaum Regen, viel zu trockene Böden und die entzündlichen Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkrieges: Diese brisante Mischung führt immer wieder zu Waldbränden in Brandenburg. Allein in dieser Woche waren wir bei drei Einsätzen.

Der erste Einsatz führte uns am Montag in die Nähe des Forsthauses Tschinka, direkt angrenzend an die Ortschaft Alt Schadow (Landkreis Dahme-Spreewald). Dort brannten 2.500 Quadratmeter Waldboden. Vor Ort angekommen, galt es, schnell zu handeln. Denn der Wind blies von allen Seiten und beschleunigte die Ausbreitung des Schadenfeuers. Dank der landkreisübergreifenden Zusammenarbeit gelang es uns schließlich, die Flammen zu ersticken und mögliche Glutnester ausreichend zu wässern.

Nur einen Tag später wurden wir erneut zu einem Waldbrand gerufen – dieses Mal wenige Hundert Meter entfernt von Groß Eichholz. Nahe der Kolonie Groß Eichholz brannten 2.500 Quadratmeter Waldboden. Das Feuer hatte sich bereits seinen Weg in Richtung Kronen der Kiefern gesucht. Drei Tage nach diesem Einsatz wurden wir erneut zur selben Einsatzstelle gerufen. Bei Nachkontrollen durch Bedienstete des Landesforstbetriebes wurden mehrere Glutnester entdeckt. Dankenswerterweise mussten wir und die mit alarmierten Kameraden aus Limsdorf und Birkholz (LDS) nicht weit fahren, um unsere Tanklöschfahrzeuge aufzufüllen. Seit zwei Jahren befinden sich in den Wäldern rund um Groß Eichholz Tiefenbrunnen für die dezentrale Wasserversorgung.

Bleibt am Ende die Frage, wie sich solche Feuer immer wieder entfachen. Einerseits gelingt durch die Auslichtung der Wälder viel Sonnenlicht auf die viel zu trockenen Böden. Andererseits haben wir es auch oft mit „Sondierern“ zu tun: Das sind Munitionstouristen, die nichts anderes zu tun haben, als entgegen allen gesetzlichen Regelungen auf eigene Faust nach Munition aus dem Zweiten Weltkrieg zu suchen. Groß Eichholz und viele Nachbarorte waren einst Schauplätze im „Kessel von Halbe“: In den letzten Kriegstagen tobte hier ein erbitterter Kampf zwischen Deutschen und Russen, der nicht nur Zehntausende zivile Opfer forderte, sondern auch viele Geschosse in den Wäldern unserer Region zurückließ. Bis heute ziehen diese Ereignisse fragwürdige Suchtrupps aus dem In- und Ausland an, die mit Spezialgerät die Hinterlassenschaften zu Tage fördern. Was nicht gebraucht wird, lassen sie liegen. In Kombination mit einer anhaltenden Sonneneinstrahlung eine explosive Angelegenheit! Aber auch ohne das Zutun dieser „Sondierer“ ist es zunehmend gefährlich. 77 Jahre nach dem Ende der Kriegshandlungen zersetzt sich das Material der im Waldboden liegenden Munition. Es wird also noch Jahre dauern, bis auch diese Gefahr vorbei ist.

Daher warten wir bereits sehnsüchtig auf unser neues Tanklöschfahrzeug, das noch in diesem Sommer in den Dienst gestellt wird. Das moderne Einsatzmittel erlaubt es uns, mit deutlich mehr Wasser und bester Technik noch effizienter Waldbrände zu bekämpfen.

Waldbrand 13. Mai 2022 Kolonie Groß Eichholz

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(c) Freiwillige Feuerwehr Groß Eichholz