Freiwillige Feuerwehr Storkow – Groß Eichholz

Wir halten zusammen: Brandenburger Hilfe im Hochwasser-Katastrophengebiet



Am 5. August 2021 machten sich 250 freiwillige Feuerwehrleute aus dem Land Brandenburg auf den Weg nach Rheinland-Pfalz, um dort die Aufräumarbeiten nach dem Jahrhundert-Hochwasser zu unterstützen. Was sie vor Ort sahen, übertraf bei Weitem die bisherigen Bilder, die sie nur aus dem Fernsehen oder aus dem Internet kannten. Auch Kameraden aus Storkow (Mark) halfen in den vergangenen Tagen dabei, die Schäden zu beseitigen – unter ihnen Matthias Reinhold, stellvertretender Stadtwehrführer und Ortswehrführer Süd von Storkow (Mark) sowie sein Stellvertreter Stephan Schulze aus Bugk. Inzwischen sind die Kameraden Reinhold und Schulze wieder zurück: Sonntagabend wurden sie von anderen Storkower Kameraden unter anderem aus dem Ortsteil Philadelphia abgelöst und traten ihren Heimweg an. Im Gepäck hatten sie jede Menge Eindrücke.

„Es ist unvorstellbar, wie es da unten aussieht“, berichtet Matthias Reinhold. Immer noch seien zahlreiche Straßen und Brücken zerstört, liegen kilometerweit Schienen verbogen im Gleisbett. Nach ihrer Ankunft am Nürburgring bezogen die Kameradinnen und Kameraden aus dem Landkreis Oder-Spree, dem Landkreis Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und aus Frankfurt (Oder) mit dem „Modul Logistik“ ihre Einsatzstelle in Ahrbrück, einer gut 1.200 Einwohner zählenden Gemeinde im Landkreis Ahrweiler. Rund um das sonst eher beschauliche Flüsschen Ahr türmen sich die Trümmer, ist vieles an Häusern und Infrastruktur zerstört.

Reinhold und Schulze besetzten gemeinsam mit den Kameraden aus LOS, LDS und Frankfurt (Oder) den in Groß Eichholz stationierten Kommandowagen (KdoW) des Landkreises Oder-Spree. Der VW-Bus verfügt über eine moderne technische Ausstattung inklusive Computerarbeitsplätzen und wurde als Arbeitsplatz der technischen Einsatzleitung genutzt. Von dort wurden die Einsätze von rund 80 Brandenburger Kameraden koordiniert. „Oft ging es darum, Keller auszuräumen oder Schutt zu beseitigen“, berichtet Matthias Reinhold. Abgearbeitet wurden die Aufträge nach Priorität – und meist bei Menschen, die wegen ihres Alters oder Gesundheitszustandes schlichtweg nicht die Kraft haben, die Trümmer in ihren Häusern zu beseitigen. „Uns wurde unheimlich viel Dankbarkeit zuteil“, sagt Matthias Reinhold. Immer noch sehr beeindruckt ist er, wie die heimische Bevölkerung die freiwilligen Feuerwehrleute rund um die Uhr mit Speisen und Getränken versorgte. Viel Zeit, sich zwischendurch von den Strapazen zu erholen, hatten die Kameraden nicht. „Wir fielen abends todmüde in unsere Betten und starteten gleich am nächsten Morgen wieder damit, die Einsatzaufträge abzuarbeiten.“ Über die gesamte Zeit gab es engen Kontakt zu den Leitstellen Oderland sowie Lausitz – und zum Landkreis. Der besorgte beispielsweise kurzfristig für schwere Arbeiten an Fundamenten und Straßen Presslufthammer.

Wie lange der Einsatz der Brandenburger dauern wird, ist noch nicht absehbar. Für Schulze und Reinhold aber steht fest, dass in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten noch viel Arbeit zu erledigen ist. Sie wollen jedoch nicht ausschließen, nach einer Verschnaufpause in absehbarer Zeit wieder ins Katastrophengebiet zu fahren.

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